In den ersten 3 Teilen waren wir nur vorbereitend unterwegs, nun gehts ans Eingemachte, die Entwicklung kann starten. Projektmanagement, Implementierung, Testing, Abnahme und Support stehen nun auf dem Programm.
7. Aufwandsabschätzung und Projektmanagement
7.1. Aufwandsabschätzung
Der Entwickler sollte auf Basis des Pflichtenhefts eine detaillierte Aufwandabschätzung für jede Anforderung erstellen. Dies hilft dem Product Owner, die Prioritäten zu setzen und den Gesamtaufwand des Projekts besser einzuschätzen. Diese Schätzung sollte auch Pufferzeiten für unerwartete Herausforderungen und Änderungen im Projektumfang beinhalten.
7.2. Implementierung und Testing
Ein gut durchdachtes Lasten- und Pflichtenheft erleichtert die Umsetzung erheblich:
- Projektmanagement: Ein strukturiertes Projektmanagement mit klar definierten Quality Gates ermöglicht es, den Fortschritt des Projekts regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf Korrekturen vorzunehmen. Nutzen Sie agile Methoden wie Scrum oder Kanban, um flexibel auf Veränderungen reagieren zu können.
- Testing: Aus den Anforderungen des Pflichtenheftes werden die Anwendungsfälle erstellt, also wie der Benutzer das Produkt letztendlich nutzen wird. Beispiele hierfür sind Login, Sharing, ggf. Favoriten markieren, Onboarding, Offboarding, also einfach alles, was man mit der Software machen kann. Aus den einzelnen Use Cases werden dann die entsprechenden Testfälle erstellt. Generell unterscheidet man zwischen Positivtests, Negativtests und Performancetests. Ein positiver Test ist z.B. die Eingabe einer gültigen Telefonnummer in das entsprechende Feld. Ein negativer Test wäre in diesem Beispiel die Eingabe eines Buchstabens in das Feld der Telefonnummer. Ein Performancetest ist natürlich, wie reaktiv eine Software reagiert. Und natürlich muss alles so strukturiert werden, dass am Ende in einer Art Checkliste für jede Version gearbeitet werden kann. Hier hilft die passende SW, siehe hierzu den 2. Teil dieser Serie. Der Vollständigkeit halber sei auch erwähnt, dass man viele Testfälle automatisieren kann, dass das immer für jedes Release automatisch getestet wird. Das ist aber mit einigem Aufwand verbunden und würde hier den Rahmen sprengen.
Code Review: Am Ende des Projekts sollte ein externes Code Review durchgeführt werden. Vereinbaren Sie im Voraus, dass mögliche Ergänzungen oder Änderungen im vereinbarten Preis enthalten sind. Ein externes Review stellt sicher, dass der Code robust und wartbar ist und den Best Practices der Branche entspricht.
8. Wartung und langfristige Planung
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8.1. Nach der Fertigstellung
Auch nach der Fertigstellung gibt es wichtige Aspekte zu beachten, damit die App-Entwicklung am Ende nicht zum Rohrkrepierer wird:
- Gewährleistung und Support: Klären Sie, wie lange die Gewährleistung dauert und wie schnell der Entwickler im Falle von Problemen reagieren muss. Überlegen Sie auch, welche Support-Modelle angeboten werden, sei es ein 24/7-Support oder nur während bestimmter Geschäftszeiten.
- Regelmäßige Updates: Planen Sie mehrere Updates pro Jahr ein, um die App im App-Store sichtbar zu halten und sicherzustellen, dass sie auch in Zukunft funktioniert. Diese Updates sollten nicht nur Fehlerbehebungen, sondern auch neue Funktionen und Verbesserungen enthalten, die auf Nutzerfeedback basieren.
- SLA-Vereinbarungen: Stellen Sie sicher, dass Service Level Agreements (SLAs) klar definiert sind, um eine schnelle Reaktionszeit bei Problemen zu gewährleisten. Diese SLAs sollten auch Eskalationsprozesse und Konsequenzen für die Nichteinhaltung der vereinbarten Standards umfassen.
Fazit
Die Entwicklung einer erfolgreichen App erfordert eine sorgfältige Planung, die Auswahl des richtigen Teams und eine kontinuierliche Anpassung an neue Herausforderungen. Mit einem strukturierten Ansatz und der Berücksichtigung aller oben genannten Aspekte können Sie eine App entwickeln, die sowohl technisch als auch wirtschaftlich erfolgreich ist. Bedenken Sie, dass der Erfolg einer App nicht nur in ihrer Funktionalität liegt, sondern auch in ihrer Fähigkeit, sich an die sich ständig verändernden Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzer anzupassen.
Das war unsere vierteilige Serie über die Entstehung einer App. Sicherlich gibt es zu jedem Thema noch viel zu sagen und zu ergänzen. Wenn Sie Fragen haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
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